Vergangene Projekte des Kunst- und Kulturraum Vagen e.V.
Philemon und Baukis (Theater 2014)
"Diese Art des "Heimatabend" ist also eine Rückkehr an den Ort, wo's wehtut und der gleichzeitig Vertrautheit bietet. Kälte und Wärme. Auf der Bühne stehen deshalb neben den Profi-Schauspielern, die das Hirtenpaar spielen, auch zwei Laiendarsteller: Nargis und Jalil. Die junge Frau und der junge Mann sind Flüchtligne aus Afghanistan. (...)
Die Schauspieler tragen den Text vor, Jalil und Nargis geben zur Geschichte Gesten und Bilder. Braun sagt, er wolle kein Sozialprojekt mit den Asylbewerbern machen. Sie passten ganz einfach zum Hörspielcharakter seiner Inszenierung. Aber natürlich bekommt der "Heimatabend" so noch eine andere Dimension: Jalil und Nargis, die vermeintlich Heimatlosen, schaffen sich ein neues Zuhause in Deutschland. Auf der Bühne spielen sie keine Opfer, sondern ein bewusst handelndes Paar. (...)
Man versucht die Situation einzuordnen, mit bereits Bekanntem zu verbinden, doch das funktioniert nicht. Eine Scheune ohne Tracht. Eine Schauspielerin im Nazi-Mantel die kein Nazi ist. Zwei Flüchtlinge, die keine Opfer, sonderen handelnde Figuren sind. Jede reflexhafte Assoziation wird vom Regisseur Braun gebrochen. Er möchte in seiner Kunst offen bleiben, seine Geshichten nicht unnötig verorten und verbinden. Vagen ist Verortung genug."
- SÜDDETUSCHE ZEITUNG 2014
Ausstellung Gärtnerei 2012
"Drei junge Künstler Jakob Gilg, Fotograf und Maler, Andres Zißler, Architekturstudent und Manuel Braun, Regisseur und Videokünstler, setzen dies in die Tat um in der alten, seit fahst zehn Jahren aufgelassenen Gärtnerei am Schloss mit 6500 Quadratmetern Grund, auf dem die Gewächshäuser, ein Wohnhaus und Nebengebäude langsam vom Efeu überwuchert werden. Sie verwandelten sich mittels Fotografien, Skulpturen, Bildern und Videoinstallationen in eine Galarie. Ein Experiment das gelingt.
"Eine Videoinstallation zeichnet den mühsamen Weg der Arbeiter auf, die vom nahen Hang Lehm abbauen und als neuen Fußboden in einem der maroden Zimmer verlegen. Immer weider sind in dem überwucherten Gelände, dessen Morbidität noch durch die Herbststimmung verstärkt wird, Entdeckungen zu machen: berührende Liebesbriefe in einem alten Schuppen, zum Beispiel. So ist diese Ausstellung eine Inszenierung des Verfalls."
- SÜDDEUTSCHE ZEITUNG | 30. Oktober 2012
Der Weibsteufel - Theater 2010
"Das Stück "Der Weibsteufel" von Karl Schönherr hat der junge Künstler inszeniert und das beeindruckend. Mit minimalistischem Bühnenbild, drei hervorragenden Schauspielern, effektvoller musikalischer Umrahmung, der genialen Kulisse und vor allem einem klug gewählten Stück gelingt Braun gleich zu Beginn seiner Karriere ein großer Coup."